Miriam Gebhardt widmet sich in ihrer Biographie dem Begründer der Anthroposophie und der Waldorfpädagogik, dem Esoteriker und Philosophen Rudolf Steiner. Gebhardt bettet Steiner in den Kontext seiner Zeit ein und verortet ihn in der Reformbewegung des frühen 20. Jahrhunderts.
Ausgestattet mit einem feinen Gespür für die Sorgen und Wünsche seiner Zeitgenossen, griff Steiner deren Sehnsüchte geschickt auf und goss daraus ein Sinnfindungsprogramm für das Bürgertum. Wie viele andere Propheten und Reformer wandte er sich den Themen zu, die den Menschen auf den Nägeln brannten: Erziehung, Gesundheit, Religion und die Rasanz des modernen Lebens.
Aber wie kaum einem anderen gelang es ihm, bis in die Gegenwart zu wirken. Nicht nur Waldorfschulen erfreuen sich großer Beliebtheit, auch Lebens- und Pflegemittel aus anthroposophischer Produktion finden sich heute in fast jedem Supermarkt.
Im „Steiner-Jahr“ 2011 sind gleich drei Biografien des Anthroposophen erschienen, die von Anhängern und Medien unterschiedlich begeistert aufgenommen wurden. Hier eine kleine Auswahl der Reaktionen in der Berliner Literaturkritik, bei Buchtips, im Titelmagazin und im Tagesspiegel. Die Diskussionen unter den Anthroposophen lassen sich am besten auf dem Waldorfblog verfolgen.